Künstliche Intelligenz (KI) verspricht die deflationärste Innovation seit der Elektrizität werden. KI wird Branchen umgestalten, das BIP beeinflussen und in den nächsten 20 Jahren weltweit Produktivitätssteigerungen bewirken. Obwohl die Entwicklung noch am Anfang steht, setzen einige Pioniere KI bereits in großem Umfang ein und verbessern so die Leistung ihrer Unternehmen erheblich.
Wichtigste strukturelle Themen, die das bewirken, sind:
- Die Bedeutung der Datenverarbeitung: Der Umfang der Datenverarbeitung ist entscheidend, um bessere KI-Modelle zu entwickeln, die Anwendungsbereiche von KI zu erweitern und neue Umsatzquellen zu schaffen. Unternehmen, die Grafikprozessoren (GPUs), Netzwerkausrüstung und damit verbundene Komponenten anbieten, werden erheblich profitieren.
- Die Verschiebung von Chips hin zu Systemen verändert die Wertschöpfung: Die Komplexität in der Herstellung von KI-Systemen erfordert neue Innovationen in der Lieferkette - in der Werkstofftechnik ebenso wie bei fortschrittlichen Verpackungen. Dieser Wandel wird die Nachfrage nach führenden Anbietern und Enablern von Tools entlang der gesamten Wertschöpfungskette erhöhen.
- Großer Upgrade-Zyklus bei Edge-Computern: Edge-Computing-Geräte wie Smartphones, PCs und Laptops stehen vor einem umfangreichen Upgrade-Zyklus, getrieben durch neue Betriebssysteme, die mehr Speicherplatz benötigen.
- Energie ist Engpass und Chance zugleich: KI-Server verbrauchen deutlich mehr Strom als herkömmliche Server, was einen Ausbau der Energie- und Strominfrastruktur erfordert. Unternehmen müssen energieeffizientere Technologien einsetzen und ihre Energieinfrastruktur verbessern.
- Branchenübergreifende Verbreitung von KI: KI hat das Potenzial, jeden Sektor zu verändern und neue Gewinner und Verlierer hervorzubringen. Erstanwender profitieren bereits von Produktivitätssteigerungen und Produktinnovationen.
In den kommenden Monaten gilt es, insbesondere folgende Bereiche im Auge zu behalten: Verbesserungen der Recheninfrastruktur, Einführung von OpenAI-Produkten und neue KI-Anwendungen.
Eine Schlüsselfrage lautet, ab wann KI beginnt, bedeutende Umsätze für Unternehmen zu generieren. 2024 werden allein von den vier größten KI-Infrastrukturinvestoren (Alphabet, Meta, Amazon und Microsoft) Investitionsausgaben in Höhe von $210 Milliarden erwartet. Beim Meeting zu den Gewinnen von Alphabet im zweiten Quartal fasste es Unternehmens-CEO Sundar Pichai so zusammen: „Das Risiko, unterinvestiert zu sein, ist für uns dramatisch höher als das Risiko, überinvestiert zu sein.“
In diesem Satz stecken zwei wichtige Aspekte: Erstens lohnt es sich, die erwarteten Gewinne bei KI anzustreben, wie erste KI-Anwendungsfälle zeigen, die bereits überzeugende Kapitalrenditen erzielen.
Zweitens kann das Investmentrisiko durch eine ausreichende Generierung von Cashflow gesteuert werden. Microsoft etwa gab in den letzten zwölf Monaten $44,47 Milliarden für Investitionen aus, was einem Anstieg von knapp 60% im Vergleich zum Vorjahr entspricht, wobei jedoch 63% des operativen Cashflows unangetastet blieben. Aufgrund interner Effizienzsteigerungen stiegen die Margen im letzten Quartal trotz der hohen Investitionen.
Nicht allen werden die durch KI generierten Einnahmen zugute kommen. Wir glauben, dass der Wert für Investoren heute vor allem auf der Ebene der neuen Technologie für KI-Infrastruktur liegt; mit der Zeit geht dann der Staffelstab auf die Ebene der KI-Anwendungen über. Wir gehen davon aus, dass das schneller geschieht als bei früheren technologischen Veränderungen, weil die Gewinne so viel größer sein können.
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